Sensorische Integrationstherapie
Sensorische Integration ist die Aufnahme und Verarbeitung von Sinnesreizen aus der Umwelt und aus dem eigenen Körper.
Bis zum Alter von etwas 7 Jahren ist die Aufgabe des Gehirns in erster Linie die Verarbeitung von Sinnesinformationen. Das Kind nimmt Dinge wahr, und diese gewinnen direkt aus den Sinneseindrücken eine Bedeutung. Ein kleines Kind hat nicht viele abstrakte Gedanken oder Ideen über Dinge, es ist hauptsächlich damit beschäftigt sie wahrzunehmen und seinen Körper in Bezug zu diesen Sinneseindrücken zu bewegen. Die anpassenden Reaktionen sind mehr muskulär oder motorisch als kognitiv oder geistig.
Mit zunehmendem Alter werden die sensomotorischen Aktivitäten teilweise durch geistige und soziale Reaktionen abgelöst. Die geistigen und sozialen Funktionen des Gehirns basieren jedoch auf der Grundlage der sensomotorischen Prozesse. Das Verarbeiten und Integrieren von Sinnesinformationen, das während der Bewegung, dem Sprechen und dem Spielen stattfindet ist die Vorarbeit für die komplexeren sensorisch-integrativen Leistungen, die für Lesen, Schreiben und geordnetes Verhalten notwendig sind. Laufen die sensomotorischen Prozesse in den ersten Lebensjahren gut organisiert ab, wird es dem Kind später leichter fallen, kognitive und soziale Kompetenzen zu erwerben.
Integriert ein Gehirn die Sinnesinformationen schlecht, so wirkt sich dies auf viele Bereiche des Lebens aus. Betroffene Kinder müssen sich mehr anstrengen und erleben trotzdem oft Misserfolge. Sie lernen z.B. verlangsamt oder sind verhaltensauffällig.
Eine sensorische-integrative Funktionsstörung ist eine Belastung für die Betroffenen. Kinder mit SI-Störung zeigen oft unterschiedliche Kombinationen von Symptomen. Erst wenn bei einem Kind viele dieser Probleme kontinuierlich vorkommen, sollten die Eltern aufmerksam werden.
Mit einer Behandlung und verständnisvollen, unterstützenden Eltern hat ein Kind gute Chancen, ein erfolgreiches und zufriedenes Leben zu führen.